Meerweh Ahoi! Warum ich Kreuzfahrten liebe.

Jedes Mal, wenn sich in meiner Heimatstadt Hamburg ein Kreuzfahrtschiff mit kleinen Bugwellen seinen Weg in den Hafen bahnt oder frisch beladen mit freudig winkenden, erwartungsvollen Passagieren auf große Fahrt geht – also ca. 160 Mal im Jahr 😉 – packt mich das „Meerweh“ und ich möchte am liebsten sofort meinen Koffer schnappen und an Bord gehen. Denn seit ich als Purser auf der MS Astor gearbeitet habe und fast zwei Jahre lang über die Weltmeere geschippert bin, brennt die Liebe zur Seefahrt in mir. Lichterloh. Also versuche ich, so oft es geht „Öl“ in dieses Feuer zu gießen – in Form einer Seereise, am liebsten in die Karibik und nach Mittelamerika.

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Die Gründe, warum ich Kreuzfahrten so wunderbar finde, verrate ich Dir jetzt.

  • Die Leichtigkeit des Reisens

Zunächst muss ich gestehen, dass „Kofferpacken“ nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört. Ich meine, es ist ein herrliches Gefühl, wenn letztlich alle Sachen ihren Platz gefunden haben und die Reise losgehen kann, aber der Weg dahin…mühsam. Noch weniger mag ich das nervige Ein- und wieder Auspacken, wenn ich dann unterwegs bin und den Ort wechseln möchte.

Wie wunderbar leicht ist es nun, mit dem Koffer an Bord zu gehen, die Garderobe in meist riesigen Schränken fein säuberlich aufzuhängen und erst bei der Abreise wieder verstauen zu müssen. Und dabei jeden Tag an einem anderen Ort zu sein: Das „Zuhause“ kommt einfach mit 🙂 Für mich unbezahlbar! Das geht eben nur bei einer Kreuzfahrt. Oder vielleicht auf einer Reise im Wohnmobil – aber dann nicht so komfortabel und luxuriös…

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  • WOW-Sonnenaufgänge & WOW-Sonnenuntergänge

An einem Tag auf See kann ich etwas erleben, das an Land quasi unmöglich ist – es sei denn, ich sitze auf einer 100 x 100 Meter kleinen Insel, die ich innerhalb kürzester Zeit umrunden kann: Ich kann sehen, wie sich die Sonne morgens über dem Meer erhebt UND abends im Meer versinkt. Ein Ort, zwei magische Momente. Glücksgefühle ohne Ende. Immer wieder schön 🙂

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  • Hinterm Horizont gehts weiter…

…und zwar das Meer und die Gedanken. Die scheinbar unendliche Weite des Ozeans birgt eine enorme meditative Kraft: Nichts hält den Blick auf, der rundum ungehindert bis dorthin schweifen kann, wo sich Himmel und Meer verbinden. Freie Sicht, wohin das Auge blickt. Und die Gedanken folgen dieser besonderen Art der Freiheit und werden leicht und gelöst. Innere Ruhe stellt sich ein und tiefe Freude. Sorgen bleiben einfach auf der Strecke, wenn ich eine Weile ganz hinten an der Reling stehe und die weiß-schäumende Heckwelle betrachte, hinter der das Meer wieder zur Ruhe kommt und sich dann wieder blau und geglättet bis zum Horizont erstreckt.

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  • In der Gruppe ganz individuell

Auf einer Kreuzfahrt sitze ich mit vielen Menschen „in einem Boot“ – im wahrsten Sinne des Wortes. Und wenn ich Dir verrate, dass ich am liebsten alleine reise und eine große Anzahl an Menschen um mich herum nicht wirklich mag, erscheint das im ersten Moment vielleicht als Widerspruch. Doch auf jedem Schiff gibt es – abgesehen von der eigenen Kabine – jede Menge ruhige Orte, an denen ich ungestört lesen, Musik hören oder entspannen kann. Und wenn mir abends der Sinn nach einer netten Plauderei steht, lass ich mich im Restaurant einfach an einen „shared table“ setzen – in Hotels ist das i.d.R. nicht so einfach – und schwupps, lerne ich interessante Mitreisende kennen. Auf diese Weise habe ich schon dauerhafte Freundschaften mit tollen Menschen aus verschiedenen Ländern geknüpft.

Landgänge unternehme ich fast immer auf eigene Faust, denn ich liebe es, mich nach meinem eigenen Gusto treiben zu lassen. Aber manchmal kann ich auch einem Ausflug in der Gruppe etwas abgewinnen – den ich alleine womöglich nicht unterähme, z.B. einer eBike-Tour.

Selten ist es so einfach und unkompliziert möglich, ganz nach Geschmack entweder individuelle Zeit allein oder wunderbare Momente in Gesellschaft zu verbringen.

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  • 1a-Service – rund um die Uhr

Guter Service ist etwas, das ich nicht hoch genug schätzen kann auf Reisen. Das Gefühl, willkommen zu sein als Gast und ja, auch ein bisschen verwöhnt zu werden. Auf allen Schiffsreisen wurden meine Erwartungen in dieser Hinsicht stets weit übertroffen – und zwar in puncto ehrlicher Freundlichkeit und glaubhafter Herzlichkeit der Crew ebenso hinsichtlich des allgemeinen Service-Angebotes. Morgens um 04:30 Uhr dank Jetlag nicht mehr schlafen können und einen Kaffee in der Kabine trinken wollen? Kein Problem! Ein frisch gebackenes Croissant aus der schiffseigenen Bäckerei gibts gleich dazu. Nach zwei Tagen kennt der Stewart meinen frühmorgendlichen Kaffeewunsch bereits genau und fragt lachend „Wie immer – also Kännchen Kaffee, kalte Milch, ohne Zucker?“ WOW!

An Bord ist einfach für alles gesorgt und Hilfe ist bei Bedarf immer zur Stelle. Auf einer Karibik-Kreuzfahrt bin ich einmal an einer schweren Bronchitis erkrankt, mit 40 Grad Fieber. Ein Alptraum. Nachdem der Bord-Arzt mit Hilfe eines Lungen-Scans eine zunächst vermutete Lungenentzündung ausschließen konnte, wurde ich innerhalb von 48 Stunden dank zahlreicher Infusionen im Bordhospital wieder soweit aufgepäppelt, dass ich an den verbleibenden Tagen fieberfrei sogar Landgänge absolvieren konnte.

Selbst das beste Hotel der Welt kann da kaum mithalten.

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  • Neuer Tag – Neuer Hafen – Neues Glück

Das Schönste an Kreuzfahrten ist die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit ganz bequem viele Orte zu erkunden, ein Gespür für sie zu bekommen und herauszufinden, an welche es mich für einen längeren Aufenthalt zieht. Schon etliche Lieblingsorte habe ich auf diese Weise entdeckt, z.B. Grenada, Belize und Tortola – alles Destinationen, die ich zuvor überhaupt nicht „auf dem Schirm“ hatte, die mich aber schlichtweg umgehauen haben wegen ihrer ganz besonderen Schönheit.

Ich habe zudem festgestellt, dass die Tatsache, immer nur kurze Zeit an einem Ort zu verbringen, die Sensibilität für die jeweilige Stimmung enorm erhöht, die Sinne unglaublich schärft und das Erleben intensiviert.

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Eine Seereise ist Inspiration pur und ich kann es kaum erwarten, im November wieder an Bord zu gehen. Diesmal wird es mit Mein Schiff 5, das gerade seine ersten Einführungsfahrten absolviert und Mitte Juli in Travemünde getauft wird, von Palma de Mallorca über den Atlantik in die Karibik gehen 🙂

Fotos: (c) Ines Laufer

 

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4 Comments

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  1. Liebe Ines,
    erst seit ein paar Monaten habe ich Kreuzfahren für eine Recherche entdeckt. Und mensch, es gibt unheimlich schöne Routen und oft muss man gar nicht Jahre im Voraus buchen. Deine Bilder geben noch den Rest der Inspiration. Ich glaube, ich würde diese Weite des Meeres, die Freiheit, die Nähe zum Wasser und die Entspannung der Seele unheimlich lieben, gerade wenn man realisiert, welch kleien Punkt man doch auf der Erde einnimmt.
    Ich reise meist allein und leider zielen die meisten Angebote nicht auf Soloreisende ab und der komplette Preis für ein Doppelzimmer fällt an. Hast du ein paar Tipps oder kennst du eine Seite für Soloreisende?

    Viele liebe Grüße aus New York,
    Stefanie

    1. Liebe Stefanie – Du hast absolut Recht – Kreuzfahrten sind rein preistechnisch völlig „Anti-Alleinreisende“ – denn meist gibt es einen Aufschlag von 70-85% oder noch mehr.
      Es gibt manchmal in Foren Leute, die Gleichgesinnte – also Alleinreisende – suchen, um eine Zweckgemeinschaft zu bilden und sich eine Kabine zu teilen.
      Für mich wäre das nichts, denn so offen und bereit ich immer bin, neue Menschen kennenzulernen, wäre es mir zu heikel, mich mit einer wildfremden Person auf eine Urlaubsreise einzulassen. Vielleicht geht es Dir anders, dann empfehle ich Dir, das auszuprobieren.
      Ansonsten ist mein Tipp folgender: Suche Dir ein paar schöne Kreuzfahrten aus, die Du gerne machen möchtest – am besten von großen Reedereien. Schreibe die Presseabteilung an, stelle Dich als Bloggerin vor, zeige Deinen wunderschönen Blog – gib ein paar Eckdaten zu Dir und Deinem Blog. Dann sagst Du, Du möchtest gerne die Kreuzfahrt XY machen, wirst darüber auf Deinem Blog schreiben (ich empfehle 2 Artikel: einen über das Schiff und einen über die Kreuzfahrt und ihre Destinationen), parallel auf FB und Instagram berichten während der Reise – und fragst dann, ob Du eventuell einen Presserabatt bekommst. Klar, Du bist dann in der Pflicht zu berichten, aber vielleicht bekommst Du gerade deshalb gute Konditionen und damit die Möglichkeitk, etwas zu tun, dessen normaler Preis Dein Budget übersteigt. Viel Glück – und gib’mir bitte Bescheid, wenn’s klappt OK?

  2. says: Hans-Georg

    Die Betreuung im Bordhospital war sicher nicht ganz billig. Ein Teil der Kosten wird vermutlich die Krankenkasse erstatten. Aber erstmal muss man wohl die Kosten auslegen.
    Egal – kreuzfahren auf Kreuzfahrten ist der Hammer. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, auf großen Schiffen zu Reisen mit all dem Schnickschnack, den ich an Land auch nicht machen würde.
    TUICruises wird wohl bei der Größe 2.500 Passagiere bleiben -und das ist auch gut so!

    1. Lieber Hans-Georg – danke für Deinen Kommentar. Was die Krankheits-Kosten angeht, hast Du auf jeden Fall Recht! 4.000 Dollar (rd. 3.000 Euro nach damaligem Kurs) standen am Ende auf der Rechnung. Habe alles wiederbekommen – dank extra Auslands-Reisekrankenversicherung, aber die Kreditkarte glühte erstmal 🙂 Ich fahre am liebsten mit den kleinen Schiffen von Oceania Cruises (680 Passagiere) und deren großen Schwesterschiffen (ca. 1250 Passagiere, Berichte folgen). Im Januar war ich das erste Mal mit „Mein Schiff 4“ unterwegs – zwei Berichte findest Du hier im Blog in der Kategorie „Kreuzfahrten“. Größer möchte ich ehrlich gesagt auch nicht gehen, sind dann irgendwann einfach zuuuu viele Menschen.