Paradies in Gefahr: Mauritius auf dem Weg der Islamisierung?!

Bevor ich hier beim Reisejunkie-Magazin meine Lieblingsplätze auf der traumhaften Insel Mauritius verrate, von der ich gerade nach einer wunderbaren Zeit zurückgekehrt bin, werfe ich einen kleinen Blick hinter die politischen Kulissen des (Noch-) Paradieses.

Seit mehr als zehn Jahren zieht es mich immer wieder auf dieses idyllische Eiland im Indischen Ozean. Hier habe ich mit der Zeit etliche hinduistische und kreolische Freunde gefunden, mit denen ich auch mal tiefere Gespräche über die soziale und politische Situation führe. Das, was ich jetzt gesehen, gehört und gelesen habe, gibt durchaus Anlass zur Sorge, denn der Einfluss des konservativen/radikalen Islam nimmt auch auf der Insel zu.

Noch ist Mauritius ein echter „Meltin’Pot“, in dem Anhänger aller Religionen (vor allem Hindus, Kreolen und Muslime) recht harmonisch zusammen leben.

Fast jeder fünfte Inselbewohner ist Muslim. Daher überrascht es nicht, dass Muslime auch an die Hebel der Macht innerhalb der (zuletzt 2014) demokratisch gewählten Regierung gelangen.

So ist der aktuelle Vize-Premierminister und „Minister of housing and lands“ – Soodhun Showkutally – Muslim. 

Doch im Gegensatz zu seinen Vorgängern betreibt er eine intensive, gefährliche Anbiederungspolitik an Saudi Arabien und damit an den Haupt-Exporteur des Extremismus:

  • Direkt nach seinem Amtsantritt reiste Showkutally nach Saudi Arabien, um für saudische Investitionen zu werben. Im letzten Jahr versprach er saudischen Investoren großzügig „freies Land entlang der Küste“ sowie zahlreiche Anreize, um ihr „Business“ aufzubauen. Den Rückflug nach Mauritius gönnte er sich im Privatjet des saudischen Prinzen Mohammed ben Salmane.

  • Showkutallys Bemühungen um einen engen Schulterschluss mit Saudi Arabien tragen bereits Früchte: Seit September 2017 fliegt die saudische Airline Saudia mehrmals wöchentlich von Riad und Jeddah nach Mauritius. Auch eröffnete kürzlich erstmals in Saudi Arabien eine Botschaft der Insel Mauritius – ein Projekt, das die Vorgängerregierung noch abgelehnt hatte.
  • Auf Kritik an Saudi Arabien mit seiner extremistischen, mittelalterlichen wahhabitischen Staatsideologie bzw. an seiner entsprechenden Politik antwortet Vize-Premier Showkutally auch schon mal mit offenen Morddrohungen, wie z.B. gegen Xavier-Luc Duval, leitendes Mitglied der Oppositionspartei PMSD.
  • Vermehrt sind auf Mauritius arabische „Touristen“ – bzw. schick und westlich gekleidete arabische Geschäftsmänner mit ihren komplett schwarz verhüllten, weiblichen Anhängseln – zu sehen. Es ist ein ebenso verstörendes wie absurdes Bild, denn im Grunde ist alles, wofür Mauritius steht, zutiefst „haram“ für die konservativen Muslime, sei es die überbordende Lebensfreude, sinnliche Musik und Tanz (Sega), Offenheit, Freiheit & echte Toleranz, entspanntes Beisammensein von Frauen und Männern bei einem guten einheimischen Rum – inklusive des einen oder anderen lockeren Flirts uvm. 
Nun mag mir manch eine/r womöglich Paranoia oder die Überbewertung dieser Entwicklung vorwerfen, aber ich finde, die deutlichen Zeichen sind nicht zu übersehen. Der Blick auf ein anderes ehemaliges „Paradies“ im Indischen Ozean, in dem einst ein „gemäßigter Islam“ praktiziert wurde – die Malediven – bestärkt meine Sorge: Denn dort haben die Saudis bereits jahrzehntelang monetären und radikal-islamischen, ideologischen Einfluss ausgeübt.

Das Ergebnis ist ein islamistischer Scharia-Staat und Hochburg der IS-Anhänger, in dem besonders Mädchen und Frauen entrechtet und terrorisiert werden und der aus diesen Gründen schon seit einiger Zeit auf meiner Blacklist jener Länder gelandet ist, die ich aus ethischen Gründen nicht (mehr) bereise.

Schockiert hat mich auch ein furchtbares Verbrechen, das Mauritius im August erschütterte: Die junge Schweizerin Lara Rijs wurde in einer gesicherten Luxusanlage im Norden der Insel vergewaltigt. Anschließend wurde ihr die Kehle aufgeschlitzt. Dringend tatverdächtig – besonders nach Auswertung des DNA-Tests – ist der Sicherheitsmann Sahib Meerhossen, dessen Sicherheitsfirma illegal agierte und dessen Religionszugehörigkeit zufällig muslimisch ist…Das Gerichtsverfahren steht noch an.

Ich hoffe sehr, dass mittel- und langfristig die Menschen und Politiker auf Mauritius ihre Insel nicht den Saudis und dem radikalen Islam überlassen, sondern sich mit aller Kraft für den Erhalt ihrer lebensfrohen, bunten und toleranten Gesellschaft einsetzen.

 

Fotos: (c) Ines Laufer, Shutterstock, mauritiusnews.info

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7 Comments

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  1. says: Tom Sommer

    Ein wirklich erschreckender Beitrag. Man könnte meinen, dass eine viel reisende Person weltoffen, tolerant und ohne Vorurteile durch das Leben geht. Du bist der Beweis für das Gegenteil.

    Du unterstellst Muslimen in deinen Beitrag, dass sie radikal Vergewaltiger sind, die man von Machtpositionen innerhalb der Regierung ausschließen sollte. Das so eine Position schlicht falsch ist, dass zeigt sich an den Millionen von Muslimen, die ein friedliches Leben führen und andere religiöse Gruppen tolerieren.

  2. says: Werner Karman

    Bei einem Beitrag, dass politische und religiöse Aspekte eines Landes aufgreift darf man mehr Detailgetreue und Sensibilität erwarten bei derart Behauptungen, auch wenn es nur die eigene Meinung darstellen soll. Sie haben in Ihrem Schreiben eine grausame Straftat mit dem Islam in Verbindung gesetzt, weil der Täter laut seinem Pass ein Moslem ist. Tun Sie bei jeder Straftat eines Christen oder Juden auch darauf pochen, dass der Mörder oder Vergewaltiger Christ ist? Möchten Sie sagen, dass das typisch ist für Moslems? Dieserlei Gräueltaten haben keine Religion und keine Staatsangehörigkeit. Es ist aber gut, dass Sie es erwähnen, denn es zeigt, dass es Ihnen mehr darum geht Ihrem Hass gegen eine Religion Luft zu geben. Traurig, reisen sollte Menschen reicher und offener machen.

    1. Herr Karman – nur soviel: Wenn Vertreter einer „Religion“, die regelmäßig zum Töten der „Kuffar“ (=Ungläubigen) aufruft und zuvor eben diese Kuffar als Untermenschen, Freiwild etc. deklassiert, dann tatsächlich solche „Kuffar“ vergewaltigen und ermorden, dann ist Ihre Aussage, derlei Taten hätten „keine Religion“, ebenso gewagt wie kurzsichtig und naiv oder einfach von Unwissen gelenkt.

  3. says: Rolf Winter

    Liebe Ines, so wie Du Mauritius ins Herz geschlossen hast, so verhält es sich bei uns mit den Malediven. Verbunden auch mit der Liebe zum Meer. Die Entwicklung auf den Inseln im indischen Ozean ist uns nicht entgangen.
    Wie Du haben wir uns selbst eine Paranoia unterstellt, aber es gab Nachrichten und Aussagen von deutschen Touristen auf Meerufenfushi, die erschreckend waren. Das war bereits 2013. Die Einzelheiten erspare ich dem Leser.
    Auf unserer letzten Reise 2016 nach Kuramathi haben wir davon allerdings nichts bemerkt, im Gegenteil, wir haben Freundschaften geschlossen und immer noch Kontakt zu Einheimischen.

    Wir wollten als Alternative nun Mauritius in Angriff nehmen. Dein Reisebericht und auch der Blick in die politische und religiöse Entwicklung hat uns mehr oder weniger die Sprache verschlagen.
    So wunderschön diese Insel und auch dein Bericht ist, der weltweite Vormarsch des Islamismus ist besorgniserregend, und wird letztlich die Wirtschaft dieser Länder, die völlig vom Tourismus abhängig ist, ruinieren.
    Man kann nur hoffen, dass die Einwohner das nicht zulassen werden.
    Danke für deinen Bericht und die wunderschönen Fotos.
    Liebe Grüße
    Rolf

    1. Lieber Rolf, vielen Dank für Deine Ausführungen. Es ist immer wieder interessant zu erfahren, dass andere Menschen ähnliche oder gleiche Beobachtungen oder Erfahrungen machen. Es ist eben immer eine Frage der Sensibilität und des Blickwinkels. Was die Malediven betrifft, so ist es sicher immer von der individuellen Führung der touristischen Ressorts abhängig, wieviel die Urlauber von der islamischen Radikalisierung mitbekommen. Deine Beschreibungen bezgl. zweier unterschiedlicher Inseln sprechen dafür. Überdeutlich wird dieser Prozess, wenn man die touristischen Inseln verlässt und sich auf den Einheimischen-Inseln oder in Malé umschaut.
      Für Deine Reise nach Mauritius wünsche ich Dir viele tolle Erlebnisse und eine wunderbare Zeit 🙂

  4. says: Michael Geerdharry

    Sehr geehrte Frau Laufer
    Vielen dank fuer ihrer Artikel ueber Mauritius. Ein paar Erklaerung vom einer Mauricien wie ich muss noch dazu kommen wenn es um Politik, Kultur & Religion angeht:
    1. 95% die Mauricien aus Muslimische abstammung wollen nicht mit den Minister Soodhun zu tun haben. Er ist nun wie jeder auf Mauritius weiss, einer „Big Mouth“ mit leere kopf und wir aller lachen ueber ihn. Er ist der beste Shauspieler die wir auf Mauritius haben.
    2. Mauritius ist einer Sekular Land (Laic) aber jeder darf seine Religion im freiheit u offenheit sich zeigen (zeit Jahr 1810) , sprechen oder shauen lassen gegenueber Europa oder Maldivien.
    3. 0,05% Muslim Frauen tragen einer Burka auf der Strasse und 25% tragen nun ein Tuch auf den kopf.
    4. Mauritius hat 1,5% vom ganze Tourismus aus Dubai, Saudi Arabian und Qatar. Wir in der Tourismus Industrie erwarten einer zuwachs bis 2% im Jahr 2020. Paris, London, New York, Berlin oder Barcelona haben zwishchen 10 bis 20% Touristen aus dieser Landern.
    5. Mauritius ist eine Insel vom 1,2 Millionen Einwohner und die Mauricien haben drei Kultur: 1. Sugar, 2. Fussball 3. Palabre 🙂
    6. Wir sind alle sehr vorsichtig ueber alle Informationen die nach ausland gehen und ohne einer wichtige „balance of information“
    7. Sie gehen Frau Laufer vom einer Touristische Bericht nach einer reine Politische-Religion Ausage die ich finde einfach nicht sehr Professionel und durch einige Details nicht durchgefuehrt oder recherchiert haben.
    8. Ich gehe aus das dieser Artikel mehr ueber ihre Emotionel „experience“ vom Islam geshrieben haben.

    Mit freundliche Gruessen aus Mauritius
    Michael Geerdharry

    1. Lieber Herr Geerdharry – danke für Ihre Ausführungen, die den Ansichten der Menschen, mit denen ich auf Mauritius gesprochen habe, durchaus widersprechen.

      Und

      1. Es muss mir erlaubt sein, meine eigenen Beobachtungen und Gedanken zu äußern – ohne irgendwelche respektlosen Anwürfe, auch wenn Sie meine Ansicht über die Gefahren des Islam/der Islamisierung nicht teilen.
      2. Wer zuletzt lacht, lacht am besten: Während Sie über Soodhun lachen – der ja von irgendwem gewählt UND im Amt gelassen wird – meine Freunde tun das übrigens nicht – holt er die Saudis und deren Öl-Dollars auf die Insel. Daher täte Ihnen ein Blick über Ihren Tellerrand – z.B. auf die Malediven – gut!
      3. Wie schnell sich ein „säkulares“ Land in ein islamistisches Regime entwickeln kann, sehen Sie derzeit deutlich am Beispiel der Türkei – also ersparen Sie mir bitte Ihre Belehrungen über die „Säkularität“, die oft allzu leichtsinnig aufs Spiel gesetzt wird.
      4. Ich hoffe sehr – das schrieb ich ja bereits in meinem Artikel – dass sich meine Sorge nicht bewahrheitet und Mauritius das offene und tolerante Land bleibt, das es ist.

      Freundliche Grüße