Es ist soweit! Der Koffer ist gepackt, ein paar Möbel und liebgewordene Dinge, von denen ich mich nicht trennen mag, sind warm und sicher in einem Lager verstaut, das vor Glück in der Brust hüpfende Herz ruft immer wieder:
JA, es ist real, es geht loooooos!
Zum 01. Februar werde ich Deutschland den Rücken kehren – für unbestimmte Zeit.
Mein neues Zuhause ist 238 Meter lang und 32 Meter breit, von atemberaubender Schönheit und Eleganz – und es ist auf den Weltmeeren unterwegs: Es ist die bezaubernde MS Marina von OceaniaCruises, die rund 1.200 Passagieren Platz bietet, um deren Wohl ich mich gemeinsam mit 799 weiteren Crew-Mitgliedern kümmern werde. JA – ich werde wieder zur See fahren und auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten – als Assistant Purser an der Rezeption – werde mich noch einmal dem „Seefahrt-Virus“ ergeben, das mich seit meiner Zeit auf der MS Astor gnadenlos immer wieder aufs Meer zieht.
Ich erinnere mich noch ganz genau an das erste Mal, als ich vor 14 Jahren meine Zelte in Deutschland abbrach, um mir mit der Seefahrt einen lange gehegten Traum zu erfüllen. Damals war ich getrieben von unstillbarer Neugier und vom Hunger, die Welt zu erkunden, fremde Kulturen und ihre Menschen zu entdecken – und das, was ich an wunderbaren Momenten und Begegnungen erleben durfte, übertraf alles, was ich mir vorzustellen gewagt hatte.
Getrieben bin ich heute nicht mehr, eher erfüllt von Gelassenheit, denn ich weiß einfach, was mich erwartet. Es gibt nur noch wenige Orte, die auf meiner unbedingten „To See“-Liste stehen – aber dafür jede Menge Länder, Städte und Inseln, bei denen sich ein Besuch wie „Heimkommen“ anfühlt.
Good-Bye Deutschland!
Deutschland zu verlassen fällt mir so leicht wie nie zuvor – denn das Land hat sich drastisch verändert in den letzten Jahren – und ich fürchte, das ist erst der Anfang einer unaufhaltsamen Abwärtsspirale. Ohne an dieser Stelle zu politisch werden zu wollen – das werde ich auf meinem Facebook-Profil, wenn ich nicht gerade gesperrt bin wegen kritischer Äußerungen, die vollumfänglich von der Meinungsfreiheit gedeckt sind – sieht meine Zukunftsprognose für Deutschland düster aus. Ich verfasste sie vor einem Jahr – doch mir ist bewusst, dass die zugrunde liegenden Fakten nichts an Aktualität eingebüßt haben, im Gegenteil.
Mein Weggang hat also nicht nur mit dem schlechten Wetter, der ausgeprägten Neid-Unkultur und kollektiver schlechter Laune zu tun, die mich hier schon lange stören – sondern vor allem mit den aktuellen, zerstörerischen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen im Land.
Hallo Südsee!
All das werde ich künftig aus der Ferne verfolgen – genauer gesagt vom anderen Ende der Welt, denn die Reise führt mich zunächst an einen der am weitesten entfernten, exotischsten Orte überhaupt: Nach Bora Bora 🙂
Fast zwei Monate lang werde ich an Bord der MS Marina die traumhaften Inseln Polynesiens erleben, u.a. Moorea, eine meiner Lieblingsinseln und echter Herzensort.
Ende März wird die Reise dann über den Pazifik Richtung Norden führen, nach Hawaii, Los Angeles und San Diego, später über Cabo San Lucas (Mexico) und durch den Panama-Kanal in die Karibik, nach Guatemala, Nikaragua und Costa Rica, dann nach Miami und von dort aus die Ostküste der USA entlang mit New York, Boston und Maine nach Kanada und irgendwann im Mai von Neufundland aus über den Atlantik nach Europa…
Noch kann ich nicht abschätzen, wieviel Zeit fürs Schreiben und Bloggen sein wird, aber ich nehme mir fest vor, so oft wie möglich zu berichten 🙂
Auf jeden Fall wird es regelmäßig Bilder und Kurzberichte auf meiner Reisejunkie-Magazin-Facebookseite geben und auf Instagram.
Ich bin sehr gespannt, wie ich die Entwicklung Deutschlands aus der Ferne wahrnehmen werde und mit welchen Augen ich das Land sehen werde, wenn ich mal zurückkomme:
„Was ich am Reisen am meisten liebe, ist das Erstaunen bei der Rückkehr. Es verklärt die albernsten Menschen und die nichtigsten Dinge.“ (Henri Stendahl)
In diesem Sinne wünsche ich Euch immer eine gute Portion Fernweh 🙂
P.S.: Tolle Angebote für Kreuzfahrten mit der MS Marina gibt es hier, bei dreamlines …
Fotos: (c) Shutterstock, Pixabay.com (2), Ocean World Travel
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Ines großartig. Die machst mir Mut. Ich sollte auch endlich den Schritt wagen und mich wieder bewerben im Tourismus. Kreuzfahrtschiffarbeiten kann ich mir auch gut vorstellen. Die Arbeit ist dort und da nicht weniger, aber wenigstens verbringt man sie dann in einer traumhaften schönen Landschaft und Menschen die durch die Sonne gut gelaunt sind. Wünsche dir alles GUTE und freue mich, wenn du Zeit für Berichte im Blog findest. Grüße, Doris
Liebe Ines, ich habe deine Statements zu unserem Land immer mit großem Interesse gelesen und bin der gleichen Ansicht wie du, dass diese AM unser land in den Ruin treibt. Ich wurde auf FB vollständig deaktiviert. Um so mehr wünsche ich dir alles Liebe und Gute auf deinem Reiseweg und für deine Zukunft.
NUN LIEBE INES. ALLES GUTE. ICH DENKE, DU IMMIGRIERST NICHT – DU NIMMST EINE AUSZEIT VON DEUTSCHLAND. ICH BIN DA KRITISCHER. ICH DENKE 2018 IST DAS TODESJAHR DER DEUTSCHEN…SO HABE ICH ES GEPOSTET UND ICH BIN SCHON IMMER UND IMMER WIEDER FÜR 30 TAGE GESPERRT WPRDEN. IN 2017 ALLEINE SCHON 7 MAL . ES IST VORBEI MIT DEUTSCHLAND. DIR ALLES GUTE. OB DER GROSSE CHRASH UND WELTENSTURM DICH ERREICHT – DU WIRST ES SEHEN
eine kluge Entscheidung, erst einmal Zeit gewinnen, und die weltpolitische Lage aus sicherer Distanz zu beobachten – und das Schoene daran ist, man weiss, wer an Bord ist, wer runtergeht und wer an Bord kommt
Viel Freude und alles Gute! Halte uns auf dem Laufenden. Uschi
Dankeschön, liebe Uschi – jaaaa, ich werde so oft es geht die Eindrücke und Erlebnisse teilen